„Wie de Schnabel gwachse isch!“ – 3. Poetry-Slam auf Alemannisch im Burghof Lörrach
Am 26. Mai 2024 fand im Naturpark Südschwarzwald der dritte Poetry-Slam-Wettbewerb auf Alemannisch statt. Im Rahmen des Mundartfestivals „Ebbis“ gastierte die Veranstaltung im Burghof Lörrach.
Der dritte alemannische Poetry-Slam stellte nicht nur den Dialekt ins Rampenlicht, auch die grenzüberschreitende Verbindung, die er mit sich bringt, wurde in Lörrach deutlich. Für die dritte Ausgabe des Wettbewerbs diente der Burghof Lörrach als einmalige Kulisse im Dreiländereck. Sowohl der Naturpark als auch der Burghof feiern in diesem Jahr ihr 25-jähriges Jubiläum.
Am Freitagabend bot sich eine Feierlichkeit zusammen mit der Muettersproch-Gsellschaft und dem SWR: Der dritte alemannische Poetry-Slam eröffnete das Mundartfestival „Ebbis“. „In diesem Jahr haben wir für den Slam wieder junge Nachwuchstalente aufgefordert, sich auf der Bühne zu präsentieren“, berichtet Sabine Dietzig-Schicht, Fachbereichsleiterin für Bildung und Kultur beim Naturpark Südschwarzwald.
Die Beiträge aus Deutschland und der Schweiz
Vier junge Menschen stellten auf der Bühne im Foyer des Veranstaltungshauses ihr sprachliches Können unter Beweis. Unter dem Motto „Wie de Schnabel gwachse isch“ traten sie den Dichterwettstreit gegeneinander an, teilweise ohne bisherige Bühnenerfahrung. Eröffnet wurde der Abend von Hobbylandwirt Steffen Brupbach aus Teningen (Landkreis Emmendingen). Er erzählte in amüsanten Anekdoten über seinen Werdegang zum Landwirt. Nachdem sein Kommunionswunsch nach einer Kuh unerfüllt blieb, folgten später auf das erste Mofa schnell schon zwei Geißen. Jenny Gersbacher aus dem kleinen Dorf Häg-Ehrsberg (Landkreis Lörrach) widmete ihre Wortakrobatik Diskussionen mit ihren Eltern am Küchentisch, über Politik und Tratsch, die Welt und das Dorf. Die Gespräche endeten vielmals mit den Worten: „Des muesch it vostoh!“ Der dritte Slammer, Dario Bednarz aus Lenzkirch (Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald), war bereits beim ersten alemannischen Poetry-Slam in Bernau mit dabei. In Lörrach offerierte er einen Text mit Tiefgang, der von den Gegenpolen in seinem Kopf – dem Optimisten und dem Pessimisten – handelte. Schlussendlich rief er, angesichts der ebenso unperfekten Welt, zum Träumen auf. Der Schweizer Remo Zumstein aus Bern schilderte als vierter Kandidat in seiner Darbietung, „Ma lost d` Lüt zerscht la usstiege“, auf humoristische Art und Weise die Problematik im öffentlichen Nahverkehr. Zu den Regeln gehöre es unweigerlich, die Leute zuerst aussteigen zu lassen. Mit seinem Berndütsch kam er dann auch unter großem Applaus ins Finale – ebenso Jenny Gersbacher und Steffen Brupbach. Mit nur 0,1 Dezibel Unterschied auf dem „Applausometer“ landete Gersbacher auf Platz zwei. Als Gewinner ging Remo Zumstein aus dem Wettbewerb hervor. Moderiert wurde die Veranstaltung von SWR-Reporterin Vanessa Amann und Mundartautorin Catharina Müller. Für den musikalischen Rahmen sorgte die alemannische Band „Goschehobel“, die mit Gitarre, Gesang und „Goschehobel“ (Mundharmonika) das Publikum begeisterte.
Das bewährte Konzept des alemannischen Poetry-Slams soll auch 2025 wieder umgesetzt werden – dann im nördlichen Teil des Naturparks Südschwarzwald.
Bildnachweis:
Teilnehmende Poetry-Slam 2024: Die Teilnehmenden des dritten alemannischen Poetry-Slam in Bernau, Gewinner Remo Zumstein, Dario Bednarz (4. Platz), Jenny Gersbach (2. Platz) und Steffen Brupbach (3. Platz) mit Moderatorin Catharina Müller. © Naturpark Südschwarzwald e. V.
Der dritte alemannische Poetry-Slam stellte nicht nur den Dialekt ins Rampenlicht, auch die grenzüberschreitende Verbindung, die er mit sich bringt, wurde in Lörrach deutlich. Für die dritte Ausgabe des Wettbewerbs diente der Burghof Lörrach als einmalige Kulisse im Dreiländereck. Sowohl der Naturpark als auch der Burghof feiern in diesem Jahr ihr 25-jähriges Jubiläum.
Am Freitagabend bot sich eine Feierlichkeit zusammen mit der Muettersproch-Gsellschaft und dem SWR: Der dritte alemannische Poetry-Slam eröffnete das Mundartfestival „Ebbis“. „In diesem Jahr haben wir für den Slam wieder junge Nachwuchstalente aufgefordert, sich auf der Bühne zu präsentieren“, berichtet Sabine Dietzig-Schicht, Fachbereichsleiterin für Bildung und Kultur beim Naturpark Südschwarzwald.
Die Beiträge aus Deutschland und der Schweiz
Vier junge Menschen stellten auf der Bühne im Foyer des Veranstaltungshauses ihr sprachliches Können unter Beweis. Unter dem Motto „Wie de Schnabel gwachse isch“ traten sie den Dichterwettstreit gegeneinander an, teilweise ohne bisherige Bühnenerfahrung. Eröffnet wurde der Abend von Hobbylandwirt Steffen Brupbach aus Teningen (Landkreis Emmendingen). Er erzählte in amüsanten Anekdoten über seinen Werdegang zum Landwirt. Nachdem sein Kommunionswunsch nach einer Kuh unerfüllt blieb, folgten später auf das erste Mofa schnell schon zwei Geißen. Jenny Gersbacher aus dem kleinen Dorf Häg-Ehrsberg (Landkreis Lörrach) widmete ihre Wortakrobatik Diskussionen mit ihren Eltern am Küchentisch, über Politik und Tratsch, die Welt und das Dorf. Die Gespräche endeten vielmals mit den Worten: „Des muesch it vostoh!“ Der dritte Slammer, Dario Bednarz aus Lenzkirch (Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald), war bereits beim ersten alemannischen Poetry-Slam in Bernau mit dabei. In Lörrach offerierte er einen Text mit Tiefgang, der von den Gegenpolen in seinem Kopf – dem Optimisten und dem Pessimisten – handelte. Schlussendlich rief er, angesichts der ebenso unperfekten Welt, zum Träumen auf. Der Schweizer Remo Zumstein aus Bern schilderte als vierter Kandidat in seiner Darbietung, „Ma lost d` Lüt zerscht la usstiege“, auf humoristische Art und Weise die Problematik im öffentlichen Nahverkehr. Zu den Regeln gehöre es unweigerlich, die Leute zuerst aussteigen zu lassen. Mit seinem Berndütsch kam er dann auch unter großem Applaus ins Finale – ebenso Jenny Gersbacher und Steffen Brupbach. Mit nur 0,1 Dezibel Unterschied auf dem „Applausometer“ landete Gersbacher auf Platz zwei. Als Gewinner ging Remo Zumstein aus dem Wettbewerb hervor. Moderiert wurde die Veranstaltung von SWR-Reporterin Vanessa Amann und Mundartautorin Catharina Müller. Für den musikalischen Rahmen sorgte die alemannische Band „Goschehobel“, die mit Gitarre, Gesang und „Goschehobel“ (Mundharmonika) das Publikum begeisterte.
Das bewährte Konzept des alemannischen Poetry-Slams soll auch 2025 wieder umgesetzt werden – dann im nördlichen Teil des Naturparks Südschwarzwald.
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Teilnehmende Poetry-Slam 2024: Die Teilnehmenden des dritten alemannischen Poetry-Slam in Bernau, Gewinner Remo Zumstein, Dario Bednarz (4. Platz), Jenny Gersbach (2. Platz) und Steffen Brupbach (3. Platz) mit Moderatorin Catharina Müller. © Naturpark Südschwarzwald e. V.
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veröffentlicht: Do, 30.05.2024
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