Die Natur des Jahres 2017 im Naturpark Südschwarzwald
Feldberg – Jedes Jahr küren deutsche Naturschutzorganisationen besondere Tier- und Pflanzenarten sowie Lebensräume. Diese verdienen aufgrund ihrer Schutzbedürftigkeit eine erhöhte Aufmerksamkeit oder weil sie sehr anschaulich auf spezielle Umweltprobleme hinweisen. Viele Vertreter sind dieses Jahr auch im Naturpark Südschwarzwald zu finden.
Bereits seit 1971 präsentiert der NABU den Vogel des Jahres. Bis heute wurden viele weitere Arten und Lebensräume in die Liste der Natur des Jahres aufgenommen. So wurden dieses Jahr unter anderem das Wildtier, das Höhlentier, der Baum oder auch der Pilz des Jahres von weiteren Naturschutzorganisationen gewählt. Ziel des Programms ist, die Bevölkerung für gefährdete Arten zu sensibilisieren bzw. auf besondere Zusammenhänge in der Natur aufmerksam zu machen. Im Naturpark Südschwarzwald haben 2017 8 Vertreter der Natur des Jahres ihr Zuhause.
Zum Vogel des Jahres wurde der Waldkauz (Strix aluco), Europas häufigster Eulenvogel, gewählt. Er wird etwa 41 cm groß und hat eine Flügelspannweite von bis zu einem Meter. In Baden-Württemberg kommt der Waldkauz von der Rheinebene bis in den Hochschwarzwald nahezu überall vor. Der bevorzugte Lebensraum des Waldkauzes sind reich strukturierte Waldbestände, in denen Alt- und Totholz ebenso vorkommen wie Unterwuchs und Lichtungen. In reinen Nadelholzbeständen fühlt er sich nicht wohl. Wenn er keine andere Wahl hat, weicht der Waldkauz dort meist an den Waldrand aus. Seine Beute besteht zu großen Teilen aus Kleinsäugern wie Mäusen oder Ratten. Er ist jedoch auch ein sehr geschickter Vogeljäger, was ihm bei geschlossener Schneedecke im Winter zum Vorteil gereicht. Bei gutem Nahrungsangebot kann der Waldkauz sogar einen Vorrat für schlechte Zeiten in seiner Bruthöhle anlegen. Der aufmerksame Naturfreund kann im Januar und Februar in windstillen Nächten den Paarungsruf der Männchen hören. Hat sich ein Waldkauzmännchen dann mit einem Weibchen gepaart, bleiben sie für den Rest ihres Lebens zusammen und teilen sich ihr gemeinsames Revier.
Die Haselmaus (Muscardinus avellanarius) ist das Säugetier des Jahres 2017. Sie wird vom Laien oft als "kleines Eichhörnchen" beschrieben. Dabei handelt es sich um den kleinsten Vertreter aus der Familie der Bilche. Ihr Fell ist hellbraun, nur der Schwanz ist etwas dunkler und buschig. Sie lebt bevorzugt in Haselsträuchern, deren Früchte die wichtigste Nahrungsquelle für die Haselmaus darstellen. Alternativ fühlt sie sich aber auch in Brombeerhecken und unterholzreichen Laubwäldern wohl. Gut erkennbar sind ihre kugelförmigen Nester, die sie geschickt aus Gras, Moos und Laub baut und in etwa zwei Metern Höhe im Geäst verankert. Außerdem kann man die Haselmaus in Vogelnistkästen finden. Wenn es im Herbst kalt wird, beginnt sie ihren Winterschlaf. Diesen verbringt sie in einer Höhle unter der Erde und senkt ihre Körpertemperatur auf ein Grad ab. Erst wenn die Bäume im Mai wieder ausgeschlagen haben, beginnt die aktive Zeit, und die Haselmäuse erwachen in die neue Saison.
Als Baum des Jahres 2017 wurde die Gewöhnliche Fichte (Picea abies) gekürt. Sie ist im Schwarzwald der häufigste Forstbaum. Von weltweit 36 Arten der Gattung Picea ist nur die Gewöhnliche Fichte im Schwarzwald einheimisch. Sie kommt natürlicherweise in Kaltluftsenken vor oder bildet Moorrandwälder. Standorte der natürlichen Ausbreitung sind der Feldberg, die Baar und entlang der Wutach über 800 m ü.N.N. Fichten können älter als 300 Jahre werden und erreichen eine Höhe von bis zu 60 Metern. Die Fichte wurzelt flach im Boden, weshalb sie gegen Sturmwurf nicht sehr resistent ist und empfindlich auf Trockenheit reagiert, da sie das Wasser nicht aus tieferen Schichten im Boden beziehen kann. Der Baum ist immergrün und bildet hängende Zapfen. Im Volksmund wird die Fichte auch Rottanne genannt. Daher heißt das Bier der Rothausbrauerei mit den Fichtenzapfen auf dem Etikett auch "Tannenzäpfle".
Eine Liste mit sämtlichen Arten der Natur des Jahres 2017 findet sich auf der Webseite des NABU. Weitere Informationen zu den bereits genannten Arten, aber auch dem Judasohr (Pilz des Jahres), der Goldenen Acht (Schmetterling des Jahres) sowie weiteren, im Naturparkgebiet vorkommenden Arten, können auf der Website des Naturpark Südschwarzwald unter www.naturpark-suedschwarzwald.de abgerufen werden.
Bildnachweise:
Bild 1: Ein Waldkauz sitzt auf seiner Warte (Foto: VDN/Fritz Bosch).
Bild 2: Die Haselmaus ist ein geübter Kletterer. Sogar ihre Nester baut sie in das Geäst in luftigen Höhen. (Foto: VDN/Justus Vogt).
Bereits seit 1971 präsentiert der NABU den Vogel des Jahres. Bis heute wurden viele weitere Arten und Lebensräume in die Liste der Natur des Jahres aufgenommen. So wurden dieses Jahr unter anderem das Wildtier, das Höhlentier, der Baum oder auch der Pilz des Jahres von weiteren Naturschutzorganisationen gewählt. Ziel des Programms ist, die Bevölkerung für gefährdete Arten zu sensibilisieren bzw. auf besondere Zusammenhänge in der Natur aufmerksam zu machen. Im Naturpark Südschwarzwald haben 2017 8 Vertreter der Natur des Jahres ihr Zuhause.
Zum Vogel des Jahres wurde der Waldkauz (Strix aluco), Europas häufigster Eulenvogel, gewählt. Er wird etwa 41 cm groß und hat eine Flügelspannweite von bis zu einem Meter. In Baden-Württemberg kommt der Waldkauz von der Rheinebene bis in den Hochschwarzwald nahezu überall vor. Der bevorzugte Lebensraum des Waldkauzes sind reich strukturierte Waldbestände, in denen Alt- und Totholz ebenso vorkommen wie Unterwuchs und Lichtungen. In reinen Nadelholzbeständen fühlt er sich nicht wohl. Wenn er keine andere Wahl hat, weicht der Waldkauz dort meist an den Waldrand aus. Seine Beute besteht zu großen Teilen aus Kleinsäugern wie Mäusen oder Ratten. Er ist jedoch auch ein sehr geschickter Vogeljäger, was ihm bei geschlossener Schneedecke im Winter zum Vorteil gereicht. Bei gutem Nahrungsangebot kann der Waldkauz sogar einen Vorrat für schlechte Zeiten in seiner Bruthöhle anlegen. Der aufmerksame Naturfreund kann im Januar und Februar in windstillen Nächten den Paarungsruf der Männchen hören. Hat sich ein Waldkauzmännchen dann mit einem Weibchen gepaart, bleiben sie für den Rest ihres Lebens zusammen und teilen sich ihr gemeinsames Revier.
Die Haselmaus (Muscardinus avellanarius) ist das Säugetier des Jahres 2017. Sie wird vom Laien oft als "kleines Eichhörnchen" beschrieben. Dabei handelt es sich um den kleinsten Vertreter aus der Familie der Bilche. Ihr Fell ist hellbraun, nur der Schwanz ist etwas dunkler und buschig. Sie lebt bevorzugt in Haselsträuchern, deren Früchte die wichtigste Nahrungsquelle für die Haselmaus darstellen. Alternativ fühlt sie sich aber auch in Brombeerhecken und unterholzreichen Laubwäldern wohl. Gut erkennbar sind ihre kugelförmigen Nester, die sie geschickt aus Gras, Moos und Laub baut und in etwa zwei Metern Höhe im Geäst verankert. Außerdem kann man die Haselmaus in Vogelnistkästen finden. Wenn es im Herbst kalt wird, beginnt sie ihren Winterschlaf. Diesen verbringt sie in einer Höhle unter der Erde und senkt ihre Körpertemperatur auf ein Grad ab. Erst wenn die Bäume im Mai wieder ausgeschlagen haben, beginnt die aktive Zeit, und die Haselmäuse erwachen in die neue Saison.
Als Baum des Jahres 2017 wurde die Gewöhnliche Fichte (Picea abies) gekürt. Sie ist im Schwarzwald der häufigste Forstbaum. Von weltweit 36 Arten der Gattung Picea ist nur die Gewöhnliche Fichte im Schwarzwald einheimisch. Sie kommt natürlicherweise in Kaltluftsenken vor oder bildet Moorrandwälder. Standorte der natürlichen Ausbreitung sind der Feldberg, die Baar und entlang der Wutach über 800 m ü.N.N. Fichten können älter als 300 Jahre werden und erreichen eine Höhe von bis zu 60 Metern. Die Fichte wurzelt flach im Boden, weshalb sie gegen Sturmwurf nicht sehr resistent ist und empfindlich auf Trockenheit reagiert, da sie das Wasser nicht aus tieferen Schichten im Boden beziehen kann. Der Baum ist immergrün und bildet hängende Zapfen. Im Volksmund wird die Fichte auch Rottanne genannt. Daher heißt das Bier der Rothausbrauerei mit den Fichtenzapfen auf dem Etikett auch "Tannenzäpfle".
Eine Liste mit sämtlichen Arten der Natur des Jahres 2017 findet sich auf der Webseite des NABU. Weitere Informationen zu den bereits genannten Arten, aber auch dem Judasohr (Pilz des Jahres), der Goldenen Acht (Schmetterling des Jahres) sowie weiteren, im Naturparkgebiet vorkommenden Arten, können auf der Website des Naturpark Südschwarzwald unter www.naturpark-suedschwarzwald.de abgerufen werden.
Bildnachweise:
Bild 1: Ein Waldkauz sitzt auf seiner Warte (Foto: VDN/Fritz Bosch).
Bild 2: Die Haselmaus ist ein geübter Kletterer. Sogar ihre Nester baut sie in das Geäst in luftigen Höhen. (Foto: VDN/Justus Vogt).
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> Die Natur des Jahres 2017 im Naturpark Südschwarzwald (PDF, ca. 83 KB)veröffentlicht: Fr, 13.01.2017
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